Industrielle Kernstrahlungsdetektoren

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1. Detektormaterialien

Als Detektormaterialien werden Silizium, (Si, als pin-Fotodioden), CdZnTe (CadmiumZinkTelluride; hoch-Z-Halbleitermaterial, Betrieb bei Raumtemperatur), sowie die Szintillationsmaterialien CsI:Tl, BGO, LYSO:Ce, CdWO4 und Plastikszintillatoren (meistens für Beta- und Positronendetektion) eingesetzt. In Tabelle 1 wird ein Überblick über die physikalischen Eigenschaften der eingesetzten Halbleiter-Detektormaterialien gegeben.

(1) Eigenschaften von Halbleitermaterialien für den Kernstrahlungsnachweis
  Material
Germanium Silizium Cadmium-ZinkTellurid Gallium-Arsenid
Ge SI Cd1-xZnxTe
x ˜ 0,1
GaAs
Eigenschaft Einheit        
Dichte g/cm³ 5,3 2,33 5,78 5,31
Kristallstruktur   kubisch kubisch kubisch kubisch
Schmelzpunkt °C 937 1414 1046 1238
thermischer Ausdehnungskoeffizient ppm 5,5 3,9 5,9  
Effektive Kernladungszahl Zeff 32 14 49,1 32
Bandlücke  eV 0,67 1,12 1,572 1,43
Energie /e-h-Paar eV 2,95 3,62 4,43 4,26
Mobilität Elektronen cm²/Vs 3900 1500 1000 8000
Löcher 1900 450 100 400
spez. Widerstand Ohm.cm 50 > 104 3x1010 1x1010

Silizium (in Form von pin-Fotodioden) wird auf zwei unterschiedlich Weisen verwandt:
Zur direkten Detektion niederenergetischer Gamma- und Röntgenstrahlung im Energiebereich 2 keV < EGamma < 60 keV. Die Detektionseffizienz ist eine Funktion der Dicke des Siliziums und der Strahlungsenergie. Für üblicherweise eingesetzte Wafer der Dicke 300 µm ist die Detektionseffizienz bei 10 keV nahezu 100% und sinkt auf etwa 1% bei 150 KeV(3).

  • 1. Bereits oberhalb 30 keV nimmt die Absorption im Siliziums stark ab, so dass die Detektion von Gammaquanten höherer Energie nicht sinnvoll ist. Beta-Strahlung kann im gesamten Energiebereich 100 keV < EBeta < 5 MeV effizient nachgewiesen werden.
  • 2. Als "Licht"-Photonenempfänger beim Auslesen von Szintillationskristallen mit hoher Lichtausbeute (für höherenergetische Gamma- und Röntgenstrahlung) bzw. Plastikszintillatoren (für Beta-Strahlung). Auch hier lassen sich mit kleinen Detektorvolumina ausreichende Absorptionseffizienzen erzielen.
  • 3. Beim Einsatz als elektronisches Festkörperdosimeter wird die Abnahme der Absorptionseffizienz bei höheren Gamma-Energien genutzt. Oberhalb 100 keV bleibt die Detektionsrate nahezu konstant und es ergibt sich über einen weiten Energiebereich ein lineares Dosisleistungsverhalten.

CdTe (oder CdZnTe) – ist ein Halbleitermaterial mit hohem Z und großem elektronischen Bandabstand. Es besitzt hervorragende Absorptionseigenschaften im Gamma-Energiebereich von 5.... 200 keV. Es ist Silizium bezüglich der Absorptionseffizienz bei 100 keV um den Faktor 100 überlegen. Es ist allerdings schwierig, große homogene Kristalle aus CdTe herzustellen, so dass die maximal verfügbaren Detektor-"Dicken" auf 10 mm begrenzt sind. Als ungekühlter Detektor besitzt es ähnlich gute Spektroskopische Eigenschaften wie Silizium.

Um auch bei höheren Quantenergien eine vertretbare Nachweiseffizient bei kleinen Detektoreinheiten zu erreichen, werden bei Energien oberhalb 100 keV Szintillationskristalle mit hoher Lichtausbeute eingesetzt. Am häufigsten arbeiten wir mit CsJ:Tl, dass die höchste Lichtausbeute besitzt und einen unteren detektierbaren Energiebereich von ca. 40 keV zulässt. Weitere eingesetzte Szintillationsmaterialien sind YLSO, BGO und CdWO4, die zwar alle eine höhere Absorption für große Gamma-Energien haben, aber auch eine geringere Lichtausbeute als CsJ:Tl. Daher werden diese Szintillationsmaterialien meistens für größere Strahlungsenergien eingesetzt. In Tabelle 2 sind die Eigenschaften der von uns eingesetzten Szintillationsmaterialien dargestellt.

(2) Szintillationskristalle
  Material
CsI:Tl BGO CDW YLSO
  Bi4Ge3O12 CdWO4 Lu2(!-x)Y2xSiO5:Ce
x= 0,05...0,1
Eigenschaft Wert Einheit        
Dichte   g/cm³ 4,51 7,13 7,9 7,2
Hygroskopisch     gering nein nein nein
Härte   Mohs 2 5 4,5 6
Kristallstruktur     kubisch kubisch tetragonal monoclin
Schmelzpunkt   °C 621 1050 1325 2100
th. Ausdehnungskoeffizient   ppm 54 7 10,2  
Absorption / cm bei 50 keV % 100 100 100 100
140 keV 95 100 100 100
511 keV 37 70 64 63
1 MeV 28 42 40 38
Lichtausbeute 10³ Photonen/MeV 52 - 56 8 12 - 15 32
Emissionswellenlänge   nm 540 480 475 430
Brechungsindex     1,79 2,15 2,3 1,82
Abklingzeit   ns 1000 300 5000 42
Nachleuchten nach 3 ms (in %) < 5 <,005 < 0,1 < 0,1


2. Detektorköpfe

In Tabelle 3 wird ein Überblick zu den standardmäßig verfügbaren Detektorköpfen gegeben. Die Tabelle erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da ständig neue Versionen kundenspezifisch entwickelt werden.

(3) Detectorköpfe CXD
# Name sensitive Fläche Detektor­material Energiebereich Kristall Betriebsmodus Bemerkungen Gehäuse Strahlungs­eintritts­fenster
  mm² Form Detektions-
element
Gamma & Röntgen
keV
Beta
keV
  Moni­toring Spektro­skopie      
1 -S5 5 rund Si-pin 2...50 50....3000 ohne ja ja   TO5 low-energy
2 -S10 10 rund Si-pin 5...50 100...3000 ohne ja ja   TO5 low-energy
3 -S20 20 rund Si-pin 5...50 100...3000 ohne ja ja   D10x8  low-energy
4 -S40A 40x0,2 rechteckig Si-pin 5...50 100...3000 ohne ja nein Absorptions­tiefe > 1mm in Si, da Einstrahlung von der Seite Variante 1 low-energy
5 -S50 50 rund Si-pin 8...50 140...3000 ohne ja ja   Variante 2 low-energy
6 -S80 80 rechteckig Si-pin 8...50 140...3000 ohne ja ja   Variante 3 low-energy
7 -S200 200 rechteckig Si-pin 10...50 140...3000 ohne ja nein   Variante 4 low-energy
8 -CT16 16 quadratisch CdZnTe 6....200 (50....3000) 4x4x4 mm³ nein ja   TO5 low-energy
9 -SZ2B 2 rund Si-pin; CsI 50...511 - D2x3mm³ ja nein PET-Monitoring TO18 0,2 mm Ni
10 -SZ10B 10 rund Si-pin; CsI 50...511 - D3x3,5mm³ ja nein PET-Monitoring TO5 0,25 mm Ni
11 -SZ20A 20 rund Si-pin; CsI 50...511 - D5x8 ja ja   D10x12 Al-,0,4 mm
12 -SZ50 50 rund Si-pin; CsI 55...1500 - D8x10 ja ja   Variante 5 Al-,0,4 mm
13 -SZ80 80 rechteckig Si-pin; CsI 60...2000 - 8x10x10mm³ ja ja   Variante 6 Al-,0,4 mm
14 -SZ80R 80 rechteckig Si-pin; CsI 40...2000 140...3000 8x10x10mm³ ja ja Rückseiten­einstrahlung; Beta/Gamma-Detektor Variante 7 low-energy
15 -SZ200 200 rechteckig Si-pin; CsI 100...2000 - 20x10x10mm³ ja ja   Variante 8 Al-,0,4 mm
16 -SZ400 400 rechteckig Si-pin; CsI 120...2000 - 20x20x10mm³ ja ja   Variante 9 Al-,0,5 mm
17 -SZ400R 400 rechteckig Si-pin; CsI 40...2000 150...3000 20x20x10mm³ ja ja Rückseiten­einstrahlung; Beta/Gamma-Detektor Variante 10 low-energy


3. Verstärkerelektronik

Entsprechend den beiden Hauptmodi des Strahlungsnachweises mit Festkörperdetektoren stehen zwei Basisvarianten an Verstärkerelektronik zur Verfügung.

Für den Strommode (für hohe Aktivitäten, Dosisleistungsmessung, keine Energieauflösung) setzen wir ein- und zweistufige Transimpedanzverstärker mit einer Gesamtverstärkung von bis zu 5x1010 ein. Die Wahl der Verstärkerversion hängt vom Einsatzfall (konstante oder sich zeitlich verändernde Strahlungsquelle (Pulsquelle)) und der zu detektierenden Dosisleistung ab.

Für den Zählmode (Spektroskopiesignal mit einstellbarer Energieschwelle oder Fensterdiskriminator) steht eine miniaturisierte, spektroskopiefähige Verstärkereinheit aus Ladungsempfindlichen Vorverstärker (LEV), Hauptverstärker, Schwellwertdiskriminator oder Fensterdiskriminator zur Verfügung. Die Energieschwelle kann einfach durch eine äußere Spannung eingestellt werden. Die Verstärkereinheiten sind äußerst klein und kompakt, so dass auch kleine Gehäuseformen realisiert werden können.

Blockschaltbild Spektroskopieverstärkerif you can read this, then something went wrong.

KF/Si = 44 mV/MeV
KF/CdTe = 36 mV/MeV
ts = 1.0 µs
Vg = 400/var/


In Tabelle 4 sind die verschiedenen Verstärkermodule dargestellt.

(4) Elektronikmodule für Kernstrahlungsdetektoren
# Bezeichnung Charakterisierung Dimensionen:
1 a Ladungsempfindlicher Vorverstärker 44 mV/ MeV (Si) L= 25 mm; B= 7,5 mm; H= 5 mm
b 36 mV/ MeV (CdZnTe) L= 52 mm; B= 7 mm; H= 5 mm
c 4,8 mV/ MeV (CsI:Tl+pin PD) D= 10 mm; H= 7 mm
2   Spektroskopieverstärker mit Integraldiskriminator (Schwellwertdiskriminator) Verstärkung ca. 1000, Verstärkungsregelung L= 64 mm; B= 12 mm; H= 7mm
Shapingszeit 0,5...5 µs
Rauschen bezogen auf Eingang: < 4 µVRMS
Analoger Ausgang Umax = 3,5 Vss
Diskriminatorschwelle einstellbar 
Integraldiskriminator; Umax, Eingang= 3,5 Vss
Digitaler Ausgang: TTL-positive Logik
3   Spektroskopieverstärker mit Fensterdiskriminator Verstärkung ca. 1000, Verstäkungsregelung L=102 mm; B= 12,1 mm; H= 7 mm
Shapingszeit 0,5...5 µs
Rauschen bezogen auf Eingang: < 4 µVRMS
Analoger Ausgang Umax = 3,5 Vss
obere und untere Diskriminatorschwelle einstellbar
Fensterdiskriminator
Umax1, Eingang= 3,5 Vss; Umax2 Eingang< 3,5 Vss
Umax1, Eingang > Umax2, Eingang mind. 200 mV
Digitaler Ausgang: TTL-positive Logik
4   einstufiger Transimpedanzverstärker Verstärkung bis 109 L= 27 mm; B= 11,9 mm; H= 3mm
5   zweistufiger Transimpedanzverstärker Verstärkung bis 5 x 1010 L= 54 mm; B= 11,9 mm; H= 3 mm


4. miniaturisierte BIAS-Module

Für den Betrieb von Detektoren im Spektroskopiemode sind negative BIAS-Spannungen für die Detektionselemente erforderlich. Um nicht mit drei Spannungsquellen arbeiten zu müssen, hat Crystal Photonics miniaturisierte Hochspannungsmodule im Spannungsbereich -40V...- 150V entwickelt, die platzsparend überall untergebracht werden können. Diese Module werden mit +5 V betrieben und sind kurzschlussfest, eigensicher und äußerst klein. In Tabelle 5 sind die Hochspannungsmodule dargestellt.

(5) Hochspannungsmodule für Kernstrahlungsdetektoren
# Bezeichnung Charakterisierung Dimensionen
1 HV 1 (ungeschirmt) UEingang = +5V
UAusgang = -40V
Imax = 10µA
L= 15,5 mm; B= 5 mm; H= 4,1 mm
   
2 HV 1 (geschirmt) L= 19,1 mm; Ø= 6 mm
   
3 HV 2 (ungeschirmt) UEingang = +5V
UAusgang = -90...-120V
Imax = 10µA
L= 15,5 mm; B= 5 mm; H= 4,1 mm
   
4 HV 2 (geschirmt) L= 19,1 mm; D= 6 mm
   


5. Standardgehäuse

Die Standardgehäuse sind aus eloxiertem Aluminium gefertigt und als Präzisionsteile lichtdicht verschließbar. Andere Gehäuseformen sind auf Kundenanforderung verfügbar.

Variante 1

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(70 mm x 18 mm x 10 mm)
mit rechteckigem Fenster

Variante 2

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(90 mm x 16 mm x 10 mm)
mit rundem “low-energy-window”

Variante 3

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(90 mm x 16 mm x 10 mm)
für lange Szintillationskristalle

Variante 4

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(90 mm x 16 mm x 10 mm)
mit Erweiterung für Streifendetektor:
(70 mm x 10 mm x 10 mm)
mit ovalem “low-energy-window”

Variante 5

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(90 mm x 16 mm x 10 mm)
mit Erweiterung:
(28 mm x 16 mm x 4; 15; 24 mm)

Variante 6

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(90 mm x 16 mm x 10 mm)
mit Erweiterung:
(28 mm x 16 mm x 3; 15 mm)
mit rechteckigem “low-energy-window”

Variante 7

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(90 mm x 16 mm x 10 mm)
mit Erweiterung:
(39,4 mm x 16 mm x 4; 6; 14,5 mm)
mit rechteckigem Fenster

Variante 8

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(90 mm x 16 mm x 10 mm)
mit Erweiterung:
39,4 mm x 16 mm x 4; 6; 14,5 mm)
mit rechteckigem “low-energy-window”